Mittwoch, 26. September 2018

svela III

Denn haben wir uns doch endlich vergößert...

Unsere svela II ist in guten Händen und hat in der Ostsee ihre neue Heimat gefunden. Am 9. Juni haben wir sie gemeinsam mit dem neuen Eigner auf seinen Trailer verholt und sind im Anschluss direkt los, um unsere svela III zu übernehmen. Weit hatten wir es nicht, da unser neues Schiff auch im Grevelingen lag. Der erste Törn ging also von Herkingen nach Den Osse.

Auf dem Bild sieht man uns direkt nach erfolgter Übernahme noch am Steiger in Herkingen.

svela III ist eine Spirit 32 aus der belgischen Werft van Heygen aus Boom. Mit 9.5m Länge ist sie einen guten Meter länger als unsere Vega. Wahrscheinlich noch wichtiger für lange Törns ist der Raumgewinn unter Deck mit einer Breite von 3.18m (anstatt 2.46 auf einer Vega). Also jute 70cm breiter!

Was hat sich geändert?

Unter Segeln: Auf svela II haben wir Stagreitervorsegel gefahren. Jetzt haben wir eine Rollfock, die sich vom Cockpit aus bedienen lässt. Das ist schon praktisch. Auf svela I hatten wir auch einen Fockroller. Bisher hatten wir allerdings noch nicht die Notwendigkeit, das Vorsegel zu reffen. Werden wir wohl noch erleben, wie gut das mit der Rollfock geht. Allerdings war unsere 3. svela bisher auch bei viel Wind sehr gutmütig und stabil. Da mache ich mir also keine Sorgen.

Das Groß haben wir auf svela II weggerollt. Jetzt haben wir ein Bindereff, wobei die achterlichen Reffleinen für die beiden Reffs  am Mast bedient werden. Wie bei svela II also noch alles am Mast zu bedienen, aber gebunden anstatt gerollt. Groß steht auch gerefft gut.

Mit einem Finnkiel anstatt dem (gemäßigten) Langkieler der Vega und dem Balanceruder steuert sich die neue deutlich agiler ohne nervös zu reagieren.

Unter Motor:  Rückwärts fahren. Einfach rückwärts fahren! Bestimmt einmal im Jahr haben wir in den letzten 7 Jahren im Hafen für unterhaltsames Kino gesorgt... Achterlicher Wind in der falschen Boxengasse. Drehen mit der Vega in einem Hafen ohne Pfähle... eher schwierig. Also ein paar Anläufe, bei denen man gerne, auch von den Stegen beratschlagt wird mit Tipps für ein Boot, bei dem das Ruder angeströmt wird....





Mittwoch, 16. Mai 2018

Unsere svela für den Höchstbietenden

Warum wir verkaufen? Unsere Kinder sind gewachsen und die Vega nicht. Eine Vergrößerung steht schon seit mehreren Jahren auf dem Plan.

Warum wir an den Höchstbietenden verkaufen?

Der Motor läuft aktuell nicht: Im letzten Jahr noch vom Fachbetrieb den Zylinderkopf komplett überholen lassen, jetzt Probleme mit dem Anlasser. Details findest du auf älteren Posts...

Mit etwas Glück kann man hier also ein tolles Boot für sehr wenig Geld erstehen.

Svela wieder fit machen

Um wieder fröhlich segeln zu können mit einem tollen Boot, sehe ich für den Motor folgende Möglichkeiten:
  • Aussenborder: Viele Vegas werden mit Aussenborder gefahren. Eine Aussenborderhalterung ist aktuell sogar schon motiert, die wir allerdings nur für einen Elektroaussenborder für enge Hafenmanöver genutzt haben. Auf Dauer wäre die Halterung sicherlich unterdimensioniert und müsste ausgetauscht werden. Für längere Touren würde ich die Halterung zumindest im Bootsinneren verstärken, was aber ohne größeren Aufwand möglich ist.
  • MD6a instandsetzen: Anlasser/Dynastarter reparieren. Nach der Lichtmaschine für die Verbraucherbatterie schauen. Neuen Regler habe ich schon im Boot liegen, falls es den Regler erwischt haben sollte... Ohne Thermostat fahren oder ein neues Gehäuse auftreiben.
  • Neuen Motor einbauen. Viele Segler haben den MD6a z.B. schon durch einen Beta Marine Motor ersetzt. Von den drei Möglichkeiten sicherlich die teuerste aber wahrscheinlich auch die schickste...
  • Elektromotor: Wem es nicht um lange Touren sondern primär ums Segeln geht, kann auch gut mit einem Elektromotor leben. Grad nachzulesen im Forum der Klassenvereinigung: https://www.albin-vega.de/forum (Technik / Motor und Antrieb)

Aktuelle Bilder

Aber Achtung, Svela war über den Winter im Wasser. Ist nicht poliert worden. So sieht sie aktuell aus. Etwas verschlafen und ohne Make-Up...

Der Streifen ist übrigens auch im Original golden gewesen. Bei uns blättert das Gold inzwischen wieder etwas ab. Ist aber auch einfach nur aufgeklebt für ein paar € und hält ein paar Jahre. Irgendwo im Blog auch in "neu" zu sehen. Macht dann ordentlich was her.

Die Sprayhood haben wir neu machen lassen, das Segelkleid passend für das Groß selbst geschneidert.

Auf dem 2. Bild fällt auf, dass Svela wirklich von beiden Seiten prächtig aussieht. Es würde einem sehr schwer fallen, müsste man sich für eine Seite entscheiden! ;-)

Vorpiek

Wenn das hier klein aussieht, täuscht es. Auch mit leichter Überlänge findet man hier ausreichend Platz für die Nacht.

Vorne sieht man das Schott zur Ankerkette.

Vorne unter der Matratze findet man den Wassertank. Davor und zu den Seiten ordentlich Stauraum.

Die Seitenwände haben wir neu verklebt. Das alte Material war schon vor Jahrenüberfällig.


An Backbord gibt es noch weiteren Stauraum. Mit den Hängern haben wir den hängenden Stauraum in "Staufächer" für die Kinder verwandelt. Ging 7 Jahre lang ausgesprochen gut...





Im Stauraum unter den Matratzen findet sich auch der Geber für das Echolot.
An Steuerbord ist dann weniger mit Stauraum. Hier gibt's dafür das See-WC. Die Zuleitung vom Tank zum Waschbecken haben wir beim austausch aller Frischwasserschläuche weggenommen, da wir das Waschbecken am WC ohnehin nie nutzen. Wir wollten es immer zu einer Schublade umbauen, sind aber nie dazu gekommen. Wenn man das Becken tatsächlich nutzen möchte, kann man leicht wieder einen Schlauch anschließen.










Die Messe

Klassisch geschnitten. Lange Kojen auf beiden Seiten. Keine Hundekoje. Hinter den Rückenpolstern der Kojen unglaublich viel Stauraum.

Hinter den Brettern am Boden findet man die tiefe Bilge. Bei uns sind dort zwei Batterien verstaut (Start- und Verbraucher) sowie - für Vegas Standard - der 35l Dieseltank.


Gerade mit Kindern ist einer der wichtigsten Einrichtungsgegenstände die Rolle mit den Küchentüchern... Daneben das UWK DSC/Atis Funkgerät mit dem Garmin GPS Backup...



Zum Ausklappen: Der Mini-Plotter von Lowrance und der Tiefenmesser von  NASA. Geschwenkt ist beides gut vom Cockpit aus sichtbar. Drüber die Rückwand der VDO Logge. 

Die Albin Vega hat schon beeindruckend viel Stauraum. In Otterndorf hat uns ein ehemaliger Vega-Segler beim Maststellen geholfen... Jetzt Besitzer einer Monsun 31, also definitiv ein Boot, das auch für uns als Nachfolger in Frage kommt. Aber seine Frau war nicht glücklich: Viel zu wenig Stauraum im Vergleich mit ihrer Vega...


Unter der Platte findet man einen 2-flammigen Spirituskocher 3000 von Origo. Vom Vorbesitzer funkelnagelneu erstanden. Von uns eher selten auf Reisen gebraucht, also gut in Schuss.





Mit dabei auch die Vega-Whiskeygläser an Bord...  :-D

Also einfach noch ein paar Bilder zum Abschluss...








 Was gehört dazu?

Bei den ganzen Einbauteilen habe ich darauf geachtet, nichts zu verbasteln. Alle Einbauten sind (nahezu) rückstandsfrei wieder entfernbar, wie die Holzfronten für UKW Funk / Radio / Plotter, etc.

Aber was gehört dazu:

Navigation
  • Plotter: Lowrance Elite 4m, inkl, Kartenmaterial.
  • Lot: Nasa Clipper Depth
  • Plotter & Lot sind auf einem schwenkbaren Arm angebracht, so dass man beides auch gemütlich vom Cockpit aus sehen / bedienen kann.
  • Im Cockpit findet man noch eine VDO Logge und den Contest Kompass.
  • Funke (DSC + Atis) - das Funkgerät ist mit dem Lowrance Plotter verbunden für die GPS-Position im Notfall.
  • Neben der Funke klemmt noch ein älteres Garmin GPS Handgerät - nur falls mal das Lowrance ausfallen sollte...
  • Sony Radio mit USB/CD/Aux-In, Pioneer Boxen dazu.
Segel
  • Gut in Schuss sind Fock und durchgelattetes Groß. Beides noch vom Vorbesitzer, Kaufdatum unbekannt aber kann bei Kauf nicht viel genutzt worden sein.
  • Eine passende Genua habe ich mal auf ebay geschossen, die kommt mit, ist aber keine Freude mehr anzuschauen.
  • Ebenso eine kleinere Fock für mehr Wind, die ich schon gerne genutzt habe, die aber auch nicht mehr in Top-Zustand ist...
Sonstiges
  • Ein Anker mit Ankergurt - wie auf den Bildern zu sehen.
  • Kleinkram wie eine Fettpresse, Trichter, Dieselkanister, Getriebeölkanister, Bootshaken, Regenzelt das über das Cockpit gespannt werden kann, diverse Leinen...

Für die nächste Wintersaison

Da in den letzten Jahren viel zu wenig Zeit war und der Motor alle Zeit gefressen hat, sind ein paar andere Dinge liegengeblieben, die aufgeholt werden müssen:
  • Holzgriffe auf Deck sollten neu angeschliffen und lackiert oder geölt werden.
  • Steckschot sollte neu lackiert oder ausgetauscht werden.
  • Für die Backskistendeckel haben wir schon Ersatz, der nur montiert werden muss und für das erste sicherlich reicht. Wirklich schöne macht Ahrendt Schramm aus der niederländischen Klassenvereinigung...
  • Ich wollte die Dieselpumpe austauschen. Sie funktioniert zwar, sieht aber arg angerostet aus. Eine Ersatzpumpe gehört schon zum Boot und liegt zum Einbau bereit.
  • Letzes Jahr ist uns ein Nachbar ein wenig beim Ausparken zu nahe gekommen. Daher:
  • Seeventile wollte ich die letzten Jahre schon immer tauschen. Alles dicht, aber insbesondere das ausgehende Ventil der Seetoilette ist sehr schwergängig.
  • Die Leselampe der Steuerbordkoje funktioniert nicht mehr, die versprödeten Kunststoffteile im Inneren wollten nicht mehr und ließen sich von mir auch nicht mehr heilen. Schade, weil die Lampen eigentlich sehr schön sind. Da ich noch nichts passendes zum Austausch gefunden habe, sind beide Lampen noch original, Backbord funktionstüchtig.
  • Der Verklicker ist hin. Da muss ein neuer hin.

Volvo Penta MD6a startet nicht... ein Nachtrag.

Probefahrt

Der Motor läuft also wieder, Zeit für eine Probefahrt. Beim finalen Frischmachen bekomme ich das Gehäuse für das Thermostat nur mit Mühen dicht. Die damals eingesetzte Metallspirale für das durchgedrehte Gewinde ist wieder lose. Mit neuer Spirale geht es. Die Verbraucherbatterie scheint jedoch nicht geladen zu werden. Irgendetwas ist mit der Lichtmaschine...
Aber der Dynastarter läuft wie eine 1, der Motor startet und los geht es von unserem Heimathafen erst unter Motor, dann unter Segel zum Archipel, einer kleinen künstlichen Insel im Grevelingen. An Bord ist mein Sohn und ein Freund von ihm.
Auf dem Rückweg Flaute. Die beiden sind müde und schlafen im Vorschiff. Auf einmal geht die Motortemperatur hoch. Ich schaue nach, kein Kühlwasser. Verdammt! Also erstmal Motor aus, Groß gesetzt und bei langsamem Dümpeln in Richtung Heimathafen nachgedacht.
Unter Segeln wird das nie was, also muss irgendwie der Motor wieder ans Laufen gebracht werden. Groß runter, Anker raus.
Wie vermutet hat es den Impeller zerlegt. Nach etwas Kramen finde ich den Ersatzimpeller. Einbauen, Motor starten. Nix. Kein Kühlwasser.
Ein Glück kommt gerade ein Bekannter vorbei und schleppt uns in unseren Hafen. Die beiden Jungs im Vorschiff wachen erst auf, als wir schon wieder sicher in unserer Box liegen.
An diesem Wochenende habe ich in einem Maße die Nase voll von unserem Motor, dass ich nicht mal mit der Fehlersuche beginne.
Das erste Mal seit ichweissnichtwievielen Jahren verbringen wir unseren Urlaub im Sommer nicht auf unserer Svela sondern erkunden Südengland mit Auto und Zelt...

Dichtpappe

Ein paar Wochenenden später und mit ausreichend Abstand kann ich mich dem Motor wieder nähern und der wahrscheinliche Übeltäter ist relativ schnell gefunden. Ein kleines Stück Dichtpappe finde ich in der Leitung hinter der Seewasserpumpe. Jedenfalls läuft wieder Kühlwasser.
Es ist allerdings schon Saisonende, so dass es bei einer einzigen, kleinen Runde bleibt in diesem Jahr.

Auswintern

Wieder kommt alles Mögliche dazwischen, Auswintern also erst am letzten Wochenende. Und was sagt mein MD6a dazu?
Das Relais vom Anlasser klappert noch, aber sonst tut sich nichts mehr. Nicht auch noch der Anlasser...

Da fassen wir einen Entschluss...